Herstellung des 1. Rotorblattes

Nachdem wir die Negativform gut mit Wachs, und eventuell mit einem Trennlack behandelt haben, kann es losgehen.
 
 
Die beiden Formenhälften sind hier schon mit einem verdünnten Polyester-Vorgelat eingespritzt worden. Alle Materialen die man während des Blattaufbaues braucht liegen Griffbereit. Das Polyester-Deckschichtharz muss komplett durchgetrocknet sein. Auch wenn man Acryl-Lack verwendet ist es das beste die Farbe ein Tag durchtrocken zu lassen. Verwendet man allerdings ein Epoyd-Deckschichtharz so muss man nach dem Angelieren (so nach 1-2 Stunden) weiter arbeiten.
Als nächstes wird mit dem Pinsel die Form dünn mit dem vorher angerührten Epoydharz eingestrichen, dann legt man das 80g/m² Gewebe ein. Das Gewebe wurde gleich auf die richtige Breite zugeschnitten, so daß man es nicht später mühselig bündig an der Form abschneiden muss. Gleich danach kommen die nächsten Lagen. Die Anzahl hängt von dem gewünschten Blattgewicht, Schwere der Bleieinlage, und der Torsionsfestigkeit ab. In diesem Fall wird noch ein 160g/m² Gewebe und dann ein Glasfaserband mit 220g/m² in die Form gelegt.
Wenn man die verschiedenen Gewebelagen gut angedrückt hat, kommen die Glasfaserrovings dran. Die Rovings werden mit Epoydharz getränkt und in das vordere Drittel der Form eingelegt. Dabei ist es wichtig, am Blattende zu beginnen und dann die Rovings um den Bereich der Anschlußbohrungen zu legen, und wieder zurück ans Blattende. Das Bild zeigt, wie der Roving eingelegt wurde. Er wird dann noch weiter zur Nasenleiste geschoben.
An die Bohrung kommt noch ein Aluminiumblech und eventuell je nach Stärke des Blattanschlusses ein Holzbrettchen als Abstandshalter, damit sichergestellt ist, das sich das Aluminiumblech nicht verschiebt.
Sind nun beide Formenhälften soweit fertig, so legt man in die eine Hälfte noch den Stützkern ein, der dann noch mit Harz eingestrichen wird.
In die Aussparung am Rotorblattende kommt jetzt noch der Bleidraht rein (hier sind es 60g). Verbleibende Hohlräume werden noch mit einem angedicktem Gemisch aus Harz, Baumwollflocken und Glasfaserschnitzel gefüllt.
Dann wird die Form verschlossen und mit Hilfe von Schraubzwingen verpresst. Das ganze läßt man dann mindestens bei Raumtemperatur 24h durchtrocknen. Hilfreich ist im Sommer die Form in die Sonne zu stellen, dann muss man aber aufpassen, daß die Form nicht zu warm wird.
Wenn das ganze gut durchgetrocknet ist, kann die Form geöffnet und das Rotorblatt entnommen werden. Auch hier gilt wieder, wenn man gut gewachst hat, sollte es dabei keine Problem geben. Das Rotorblatt wird dann gesäubert und an den Kanten verschliffen. Danach wird das Gewicht gemessen, und der Blattschwerpunkt vermessen. Dann kann es mit neuem eifer an das nächste Blatt gehen. Die Schwierigkeit liegt dann eigentlich nur noch daran ein gewichtsmäßig gleiches Blatt zu bauen. Das wird am Anfang nicht unbeding klappen, aber Übung macht den Meister. Geringe Gewichtsunterschiede von +-1 bis 2 g kann man auch mit kleinen Bleigewichten ausgleichen. Dabei bohrt man in das leichtere Blatt ins Blattende ein Loch, schiebt das Blei hinein und verschließt anschließend das Loch wieder mit etwas angedickter Harzmasse.
Das Bild zeigt ein paar selbstgemachte Blätter in verschiedenen Größen.