Das änderte sich erst, als ich bei einem Aluminiumhändler 0,1 mm dünnes Aluminiumblech entdeckte, das sich vortrefflich zum Beplanken des Urmodells eignete. Die Nieten wurden mit einer kleinen Vorrichtung auf einer Ständerbohrmaschine direkt in die Aluminiumbleche eingedrückt. Die Qualität des Untergrundes war plötzlich egal.
Die vorbereiteten Bleche von etwa 100*50 mm wurden mit Pattex und Sekundenkleber auf den Untergrund aufgeklebt. Die Oberfläche war jetzt genügend hart, um kleinere Plessuren ohne Schaden zu überstehen, und auch kleinere Beulen mußten nicht mehr repariert werden, denn schließlich hat auch das große Vorbild genug Gebrauchsspuren.
Da man auf verschiedenen Helitreffen schon öfters etwas kleinere Modelle der Sikorsky sah, wurde das Urmodell durch ein verlängerten Bug und geänderte Seitenscheiben auf die Westland Wessex HC.Mk2 geändert.
Zum Orginal Abgeleitet von der bekannten Sikorsky S-58 entstand bei Westland als Lizenznachbau die Wessex. Da man von dem Sternmotor der Ursprungsversion nichts wissen wollte, baute man bei Westland eine bzw. später auch zwei gekoppelte Turbinen ein.
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Das Höhenleitwerk beim Entformen |
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Aus Schwerpunktsgründen ragen die Turbinen im Rumpfbug weiter vor, so daß sich die Westland Wessex optisch sehr gut von der Sikorsky S-58 unterscheiden läßt. Der erste Prototyp der HC.MK 2 flog erstmals im Jahr 1962.
Negativform
Durch die vielen Nieten, war es unumgänglich die Negativform in mehreren Teilen aufzubauen, um so eventuelle Hinterschneidungen zu vermeiden.
So entstand die Form aus insgesamt 15 Teilen mit einem Gesamtgewicht von 35 kg. Als Material kam nach dem Formenharz und der Kupplungsschicht aus Glasfaserschnitzel und Baumwollflocken die Laminierkeramik von R&G zum Einsatz.
Mit diesem Werkstoff kann man in einem vertretbaren Zeitaufwand auch große Formen bauen.
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Nach etwa 2 Monaten waren dann alle Formenteile um das Urmodell laminiert und die Form konnte geöffnet werden. Das war ein recht spannender Abschnitt, denn die Frage wie die Tausende von Nieten und die vielen Beplankungsstösse in der Form rauskommen würden, und ob sich die viele Arbeit gelohnt hat, sollte jetzt endlich geklärt werden. Also wurden die etwa 60 Schrauben gelöst, die die einzelnen Formteile miteinander verbinden, und vorsichtig ein Teil nach dem anderen abgenommen. Das ging auch überraschender weise sehr gut, nur bei dem vorderen Bugteil mußte mehr Gewalt angewendet werden, weil es sich nicht so einfach von dem Urmodell trennen wollte.
Ein Teil der Negativform. Gut sieht man die eingearbeiteten Details.
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