Mechanik 2
Bei Volkers Mechanik die dann eine Wessex in der Farbgebung der Queens Flight antreiben soll, dient der bewährte ZG38 S mit Heckauslass von T. Clark als Antrieb. Der Prinzipielle Aufbau der Mechanik wurde dabei an die Heim-Mechanik angelehnt. Alle Bauteile mußten entsprechend den auftretenden größeren Kräften dimensioniert werden, so daß für alle Teile der Mechanik, außer den Zahnrädern, nur Aluminium in Frage kam. Die Seitenteile wurden in 3mm Duraluminium, die Lagerplatte für den Motor, eine Zwischenlagerplatte, sowie die Domlagerplatte entstanden aus 10mm starken Aluminiumteilen. Die Teile wurden durch drehen und fräßen entsprechend bearbeitet und gewichtsmäßig erleichtert. Alle Teile wurden dabei mit einem 2D-CAD-Tool von Intergraph am Computer konstruiert und danach gefertigt. So entstand eine kompakte Mechanik mit zweifacher Untersetzung zur Hauptrotorwelle. Die erste Getriebstufe mit Stahl-/Delrinzahnrädern ist mit Modul 1,5 und 15mm breiten Zahnrädern ausgeführt, die zweite Untersetzung ist mit einem Innenzahnrad aus Stahl und Stahritzel (Modul 1) mit ebenfalls 15mm breiten Zahnrädern ausgeführt. Die Gesamtuntersetzung zum Hauptrotor beträgt 1:8. Die Untersetzung zum Heckrotor ist 1:1,54. Bei einer Nenndrehzahl des Motor
von 8.000 1/min liegen damit 1.000 1/min am Hauptrotor und ca. 5.200 1/min am Heckrotor an. Da der Motor in der gewählten Anordnung, seine Leistung über die Fliehkraftkupplung, die am hinteren Wellenstumpf des Motors angeordnet ist abgibt, enstand ein links laufendes System.
Die eigentliche Luftschraubenaufnahme, des sonst als Flugzeugmotor bekannten Motors, trägt dabei eine entsprechend ausgeführte Narbe für das Radiallüfterrad.
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Die Eigenbaumechanik mit ZG-38 und Krumscheid-Dämpfer |
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Da es sich als sehr schwierig erwies ein passendes Lüfterrad zu beschaffen, wurde es aus Aluminium selbst hergestellt.
Der Lüftungsschacht wurde in einer mehrteiligen Negativform in GFK hergestellt. Der Motor selbst erhielt nur wenige Modifikationen. So wurde der Zündkerzenstecker gegen eine entstörte Version ausgetauscht und der Vergaser wurde auf einem von T. Clark angebotenen Umlenkkrümmer montiert, um den recht schmalen Rumpf der Wessex nicht mit einer Öffnung für die Vergaserzuluft zu verschandeln.
Als Schalldämpfer wurde ein Mehrkammer-Topfschalldämpfer von Krummscheid montiert. Als Benzintank sind 2 Tanks mit je 450 ccm eingebaut, die nacheinander über ein Filzpendel entleert werden. Gestartet wird der Motor von oben mit einem umgebauten KFZ-Elektrostarter. Der Starter hat am vorderen Ende einen Sechskantkugelkopf der in ein entsprechendes Gegenstück am Motor eingreift. Das ganze ist mit einem Klemmrollenfreilauf ausgestattet damit der Elektrostarter den startenden Benzinmotor nicht wieder abwürgt.
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Der Heckrotorantrieb erfolgt mittels einem langen Zahnriemen, der mit 2 Umlenkrollen um 45° umgelenkt wird. Statt den sonst nötigen 3 Umlenkgetrieben, bestehend aus dem Umlenkgetriebe in der Mechanik, dem Winkelgetriebe und dem Heckrotorgetriebe ist so ein einfacher und wartungsarmer Heckrotorantrieb entstanden.
Als nicht so einfach erwies es sich, ein Lieferanten zu finden der einen passenden Zahnriemen im Programm hat. Bei der Fa. Heco in Schnaittach wurde Volker schließlich fündig.
Der Heckrotor bei der Eigenbaumechanik wird über ein Zahnriemen angetrieben. Das Servo zur Heckrotoransteuerung ist direkt am Heckrotor plaziert
Die Firma fertigt, neben dem Standardprogramm, die Zahnriemen mit verschiedenen Breiten und Zahnmodulen, in allen Längen nach Kundenwunsch an. Die geklebten Zahnriemen halten dabei ca. 90 % der Zugspannung eines endlos gefertigten Zahnriemens stand. Nach verschiedenen Berechnungen wurde dann ein 12 mm breiter Zahnriemen, mit einer Länge von 2960 mm gewählt. Auch die passenden Zahnriemenräder aus Aluminium kann man bei dieser Firma beziehen. Die beiden Umlenkrollen aus Aluminium sind auf einer Platine montiert. Mittels dreier Schrauben kann die ganze Umlenkeinheit bei Bedarf schnell demontiert werden.
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