Negativ Form

Wenn das Positiv fertig ist, geht es an das Erstellen der Negativform. Die Form besteht aus zwei Teilen. Dafür besorgt man sich eine Spannplatte mit einer geraden und glatten Oberfläche. Die Umrisse des Blattes werden aufgezeichet, und dann wird mit einem scharfen Messer gerade so viel Material aus der Spannplatte rausgeschnitzt, so daß das Rotorblatt genau mit seiner Profilmitte bündig mit der Oberfläche der Spannplatte abschliest. Eventuel wird das Blatt wieder etwas unterfüttert. Mit Knetmasse werden dann alle Übergänge verschlossen.
Anschliessend wird das ganze mehrfach gewachst. Bevor man dann mit dem Aufbringen des Formenbauharz beginnt, werden noch an beide Enden 1 oder 2 Paßdübel befestigt. Ich bringe allerdings immer erst noch einen sogenannten Trennlack auf. Der wird entweder gespritzt oder mit einem Schwamm aufgetragen. Damit ist auf jedenfall gewährleistet, daß sich das ganze auch nachher entformen läßt. Der Nachteil von dem Zeug ist, das es den Staub anzieht wie ein Magnet. Deswegen auf Staubfreiheit achten.
Als Formenharz verwende ich meistens ein Harz ohne Füllstufe wie Aluminium oder Stahlpulver. Es läst sich einfach besser verarbeiten, und ausserdem lassen sich kleine Fehler noch wegpolieren. Das Formenbauharz trägt man mit einem Pinsel auf, dabei muß man auf die Kanten besonders acht geben, daß sich dort keine Lufteinschlüsse bilden. Das ganze läst man so etwa eine Stunde angelieren.
Hier wird gerade das Formenharz aufgetragen, soll so etwa 1-3 mm dick aufgetragen werden.
Es enstehen 2 Formen für Rotorblätter und noch eine Form für ein Heckrotorblatt
Danach bringt man eine Kupplungsschicht aus einem Gemisch aus 3mm Glasfaserschnitzel, Microballons, Baumwollflocken, Harz und Härter auf. Das ganze Gemisch sollte noch gut streichbar sein. Von der Viskosität her lieber etwas zu dünnflüssig als zu dick
Auch hier wieder gut aufpassen, dass sich keine Lufteinschlüsse bilden. Es sind besonders wieder die Kanten gefragt.
 
Darauf kommen dann sofort jeweils 2 Lagen Glasgewebe mit 161g, 2 Lagen mit 270, 2 Lagen mit 580g, und dann wieder 2 * 270, 2*160g, Kupplungschicht und Formenharz. Durch den symmetrischen Aufbau sollte das ganze Verzugsfrei sein.
Bei meinen letzten Formen habe ich aber die Laminierkaramik mit Glasgewebe von R&G verwendet. 2 Lagen vorgetränkte Mattenstücke über die feuchte Kupplungsschicht und fertig ist man. Das bedeutet schon eine erhebliche Arbeitszeitersparnis
Damit das ganze auch später gut verpresst werden kann, wird ein entsprechendes Vierkant-Stahlprofil noch aufgeharzt.
So, damit haben wir die erste Häfte der Negativ Form fertig. Das ganze läßt man eine Tag bei Raumtemperatur gut durchtrocknen. Dann wird vorsichtig das Trennbrett entfernt, aber ohne dass sich das Positiv löst. Wenn das nämlich passiert, kann man gerade wieder von vorne beginnen, weil man das Rotorblatt bestimmt nicht mehr so reinbekommt wie es soll.
Die Reste der Knetmasse enfernt man anschliessend, und säubert das ganze. Dann kann man beginnen die zweite Hälfte aufzubauen. Also wieder gut wachsen, Deckschicht, Kupplungschicht usw.
Nach einem Tag durchtrocknen geht es dann ans öffnen der Form. Wenn man gut gewachst hat, ist das recht einfach und man erhält zwei Formenhälften. Den Formenrand schneiden wir auf etwa 1 cm ab und säubern noch beide Formenhälften.